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Pizzo Ferré, Schroffe Pässe und wilde Täler auf einer 4-Tagestour abseits der Massen | Länge: 39,4 km | Aufstieg: 3.279 m | Abstieg 4.129 m ​Schweres Trekking im Splügental, Valchiavenna, Montespluga, Übernachtung in Bivaccos, Wanderung abseits der Massen

TREKKING VALLE SPLUGA

Trekking (4 Tage) im Splügental

Highlights:

  • Schroffe Pässe und wilde Täler

  • Übernachtung in Bivaccos

  • Wanderung abseits der Massen

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4 Tage

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39,4 km

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3.279 m

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4.129 m

TREKKING AUF DER WESTSEITE DES SPLÜGENTALS

Diese Wanderung auf der Westseite des Splügentals ist nichts für Weicheier. Wir haben uns die Strecke in 4 Etappen aufgeteilt und Bivaccos bzw. unser Zelt als Schlafplätze genutzt. Die Tagesstrecken sind zwar nicht lang, dafür ist das Gelände teilweise recht schwierig. Nichtsdestotrotz ist dieser Teil des Valchiavenna eine meiner Lieblingsecken. Die Pässe sind schroff und steil, die Bergketten wild und rau. Man ist mit der Versorgung auf sich alleine gestellt und trifft kaum Wanderer.

​BESTE JAHRESZEIT:

Juli - September

 

MEINE TIPPS:
  • Nehmt genug Proviant mit, um Euch komplett versorgen zu können. Es gibt keinerlei Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeiten - außer ihr wollte einen weiten Umweg ins Tal machen.  Und unterschätzt nicht die Kalorien, die ihr für lange Wanderetappen benötigt :-)​

  • Auf jeden Fall solltet ihr einen Gaskocher incl. Kartusche(n) einpacken. Seit 2021 sind die Biwaks im Valchiavenna nicht mehr mit Gas ausgestattet.

  • Je nach dem, wie man seine Tagesetappen schneidet, kann ein Zelt zur Übernachtung notwendig sein. Wir haben es für die zweite Übernachtung gebraucht, s.u.

BESCHREIBUNG:

Wir sind mit Zelt, Schlafsäcken und Proviant für 4 Tage ausgerüstet. Das Zelt nehmen wir mit, da es am Passo Baldiscio (noch) kein Rifugio oder Biwak gibt. Noch längere Etappen wollen wir uns nicht antun (zurecht, wie sich im nachhinein beweist :-))

Tag 1: Montespluga bis Bivacco Cecchini

Zeit: 2,5 h h; Strecke: 4,9 km; Aufstieg: 853 m

Die erste Etappe ist verhältnismäßig kurz. Wir starten in Montespluga und laufen im Val Loga den steilen Weg zum Bivacco Cecchini hoch.  Bisher kennen wir die Strecke nur vom Winter von zahlreichen Freeride Touren mit dem Snowboard. Allerdings ist der Weg auch im Sommer nicht einfach zu laufen. Schon bald wird der sanfte Anstieg zu einem steilen Geröllfeld. Das Bivacco sind man schon von Weitem. Oben angekommen bietet sich ein magischer Rundumblick auf Montespluga, den Ferré Gletscher und die umliegenden Berge. 

Tag 2: Bivacco Cecchini bis Lago Grande

Zeit: 6,5 h; Strecke: 13,5 km; Aufstieg: 984 m

Nach einem gemütlichen Frühstück vor dem Bivacco geht es auf bergab ins Val Schisarolo. Den Ferré Gletscher lassen wir zu unserer Rechten liegen und steigen ab. Der Pfad ist noch etwas steiler, als der im Val Loga, und leider zudem schlechter markiert. Mit dem schweren Gepäck über das geröllige Terrain bergab zu laufen ist nicht sehr angenehm. Nach etwa 30 Minuten wird es etwas angenehmer. Wir erreichen Pfade auf Gras, die Markierungen sind allerdings nach wie vor rar. Da der Weg ins Tal immer entlang des gleichnamigen Flusses führt, ist Trinkwasser kein Problem. Nach ca. 3 Stunden Abstieg (auf dem Schild waren 2:15 h angegeben), queren wir den Hang in Richtung Valle di Vamlera. Jetzt werden die Pfade auch einfacher. Nachdem wir die hübsche Alm Vamlera passiert haben, geht es auf einer Schotterstraße weiter. Der Weg führt nun eine gute Stunde bergauf, bis kurz vor dem Dörfchen Borghetta die Abzweigung in Richtung Lago Grande und Passo Baldiscio kommt. Am Brunnen füllen wir unsere Wasservorräte auf. Von hier aus sind es noch ca. 400 Höhenmeter. Aufgrund der langen Tagesetappe sind wir schon ganz schön am Ende und brauchen noch eine weitere Stunde, bis wir an unserem Zeltplatz am See ankommen. Der Bergsee wirkt magisch im Abendlicht. Bis auf ein paar Kühe, die gemütlich auf der saftigen Wiese grasen, haben wir den wunderschönen Ort für uns. Im See entspannen wir unsere geschundenen Füße vom Tagesmarsch. 

Tag 3: Lago Grande bis Bivacco Servizio

Zeit: 7 h; Strecke: 10,4 km; Aufstieg: 1.204 m

Am nächsten Morgen geht es weiter in Richtung Lago Bianco und Pian de Cavalli. Wir laufen ein kleines Stück zurück, bis die Markierung für die Abzweigung kommt. Einen Weg erkennen wir zunächst nicht, deswegen orientieren wir uns grob mit GPS. Das Gelände ist bisher verhältnismäßig einfach. Wir queren die Hänge bis zur Alpe Valdentro, dann geht es über einen Pass ins Val Febbraro. Auch der ist sehr schwer zu finden, so dass wir wieder einmal etwas umherirren, bevor wir den Weg finden. Nach knapp 2 Stunden erreichen wir den Lago Bianco, wo wir eine kurze Pause einlegen. Die Mittagspause ist am Bivacco Ca' Bianca geplant. Wir steigen auf in Richtung Passo Barnan. Zunächst ist der Weg gut gekennzeichnet. Allerdings zieht sich die Strecke wegen des anspruchsvollen Geländes. Schließlich verlieren wir die Markierungen kurz vor der Passhöhe und orientieren uns wieder anhand vom GPS. Letztendlich brauchen wir 1,5 Stunden, bis wir das Bivacco Ca' Bianca erreichen. Da wir etwas spät dran sind, fällt die Mittagspause kurz aus. Streckenmäßig haben wir gerade mal die Hälfte unserer Tagesetappe geschafft. Nun geht es über Geröllfelder hinunter ins Valle Sancia. Nach fast 600 Höhenmeter Abstieg, für die wir ca. 1,5 Stunden brauchen, liegen nochmal ebenso viele Höhenmeter Aufstieg vor uns. Die Abzweigung in Richtung Bivacco Servizio ist mal wieder nicht markiert. Der Pfad windet sich in Serpentinen über eine grasbewachsene Hänge bergauf. Der Weg ist recht gut zu gehen - gottseidank! Dennoch zieht sich der letzte Anstieg des Tages in die Länge. Nach weiteren 1,5 Stunden sind wir endlich am Ziel. Das Bivacco Servizio liegt idyllisch am Fuße des gleichnamigen Passes und bietet einen tollen Ausblick, unter anderem auf den markanten Pizzo Quadro. Ein kleiner Bergsee liegt direkt neben dem Bivacco, so dass wir Wasser zum Kochen haben. 

Tag 4: Bivacco Servizio bis San Bernardo

Zeit: 5 h; Strecke: 10 km; Abstieg: 1.776 m; Aufstieg: 282 m

Nach einer erholsamen Nacht steigen wir das kurze Stück vom Bivacco Servizio zur Passhöhe auf, um dann ins Valle del Truzzo abzusteigen. Dieser Abschnitt der Wanderung ist wohl der Anspruchsvollste bis jetzt. Der Pass geht mit mehr als 45° Neigung nach unten - und die Wegmarkierung quasi "direttissima" auf derselben Linie. Das Geröll ist aufgrund der Steigung nicht sehr stabil. Außerdem ist leichter Neben aufgezogen, so dass die Steine rutschig sind. Das Ganze in Kombination mit schwerem Gepäck, bergab, ist schon sehr anspruchsvoll. Man muss sehr vorsichtig sein, um selbst nicht zu rutschen, aber auch, um keine Steinlawinen auf den Vorgänger auszulösen. Nach ca. 1,5 Stunden wird das Gelände angenehmer. Wir haben die Senke des Valle del Truzzo erreicht und laufen nun am Seeufer entlang zum Rifugio Carlo Emilio. Dort angekommen, entspannen wir uns erstmal vor der Hütte und genießen den Blick auf den idyllischen Bergsee. Jetzt stehen uns noch weitere 1.200 m Abstieg bevor. Der Weg ins Valle del Drogo ist zwar sehr gut präpariert, dennoch geht der Abstieg in die Knie. Wir sind sehr froh, als wir das Agriturismo "Dai Camuscin" erreichen. Dort stärken uns mit hausgemachten Leckereien. Die erste Gelegenheit seit 4 Tagen zur Einkehr! Das Essen dort schmeckt gleich doppelt so gut, wie sonst! Von hier sind es noch ca. 30 Minuten, bis wir das Wasserkraftwerk zwischen San Bernardo und Olmo erreichen und damit die Straße. Jetzt ist es Zeit, die Füße zu schonen :-)

ALTERNATIVE:

Natürlich funktioniert die Strecke genauso in der entgegengesetzten Richtung. Das dürfte meiner Einschätzung nach vom Gelände her sogar etwas einfacher sein (meine Prämisse: schwieriges Gelände ist einfacher bergauf, als bergab zu laufen). Die Etappen sind dann dieselben. 

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